Informationen zur ergotherapeutischen Betreuung der Schüler unserer Schule

In jeder Schule und Klasse gibt es Kinder, die spezielle Herausforderungen in der Teilhabe am Unterricht und Schulalltag erleben. Diese Herausforderungen können sich langfristig auf ihre Leistungen und Entwicklung insgesamt auswirkenden.

In jeder einzelnen Klasse sind Schüler trotz eines ähnlichen Lebensalters sehr unterschiedlich in ihren Persönlichkeiten, Lebenserfahrungen, Stärken und Schwächen. Nach der UN Bildungsreform (Artikel 24, § 4 SGB IX) besteht das grundsätzliche Recht von Menschen mit Behinderungen oder sonderpädagogischen Förderbedarf auf eine möglichst wohnortnahe Bildung im allgemeinen Regelschulsystem. Die Vielfalt und Unterschiedlichkeit in einer Schul-/ Klassengemeinschaft müssen in der Gestaltung des Schulalltags, der Schul-/ Klassenumwelt, der Lerninhalte und Lernaktivitäten berücksichtigt werden. In der Inklusion sind alle Kinder Teil der Schul-/Klassengemeinschaft und entwickeln sich nach ihren individuellen Stärken.

Die erfolgreiche Umsetzung der Inklusion von Kindern mit sehr unterschiedlichen Bedürfnissen in gemeinsamen Bildungseinrichtungen, aber auf individuellen Lernwegen, erfordert geeignete Maßnahmen wie der Unterstützung durch ein interdisziplinäres Team. Im inklusiven Schulkontext arbeitende Ergotherapeuten verstehen sich als Bestandteil des Schulteams und unterstützen insbesondere die Klassenlehrer und Schulbegleiter in ihrem Arbeitsalltag. Die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit Lehrern, Sonderpädagogen, Betreuungspersonal sowie weiterem pädagogischem Personal und Eltern ist Kern ihrer Arbeit und bildet die Basis des ergotherapeutischen Handelns.

Was ist schulbasierte Ergotherapie?

Der Begriff schulbasierte Ergotherapie bezeichnet die ergotherapeutische Tätigkeit in der natürlichen Lebensumwelt Schule zur Unterstützung der Inklusion. Der Fokus der schulbasierten Ergotherapie ist alltagsbezogen und in den Schulalltag integriert. Schulbasierte Ergotherapie hat das Ziel, die Teilhabe am Schulleben und die erfolgreiche Durchführung von alltäglichen Schulbetätigungen für alle Kinder zu ermöglichen. Dabei steht nicht die Behinderung oder Beeinträchtigung im Vordergrund, sondern das Potenzial jedes Kindes für die Teilhabe am Schulalltag. Das Grundverständis von natürlicher Diversität in einer Klasse oder Schule ist die Basis des ergotherapeutischen Handelns und auch der Arbeitsweise des gesamten Schulteams im inklusiven Schulkontext. Die schulbasierte Ergotherapie ist als eine Spezialisierung im Fachgebiet „Pädiatrie“ zu verstehen und bedarf keiner Verordnung auf Rezept.

Alltagsprobleme, Schulaktivitäten und Anforderungen im Schulalltag, die eine Herausforderung oder gar eine Barriere zur Teilhabe am Schulleben darstellen, stehen im Mittelpunkt. Der schulbasierte Ergotherapeut, Kind, Lehrer,Schulbegleiter und Eltern arbeiten gemeinsam in einem Problemlösungsprozess bringt der Ergotherapeut sein Fachwissen und seine Kompetenzen, sowie grundlegende ergotherapeutische Theorien und Ansätze ein. Diese sind wertvolle Ergänzungen zum pädagogischen Fachwissen von Lehrern, Sonderpädagogen und dem übrigen pädagogischen Fachpersonal. Die schulbasierte Ergotherapie zur Unterstützung der Inklusion erfolgt direkt im Schulalltag, im Klassenzimmer und in der weiteren Schulumwelt. In der schulbasierten Ergotherapie werden die Schulumwelt und die Schulbetätigung auf die unterschiedlichen Bedürfnisse des einzelnen Kindes oder der Kinder der Klasse oder Schulgemeinschaft ausgerichtet. Die Therapeutin erläutert Strategien, schlägt Veränderungen bei spezifischen Schulaktivitäten oder Anpassungen in der Schulumwelt vor oder sie empfiehlt entsprechendes Material oder Hilfsmittel, um die Teilhabe des Kindes an typischen Schulaktivitäten zu maximieren. Während manche Intervention für eine gesamte Klasse genutzt werden können, sind andere spezifische auf ein individuelles Kind und dessen Bedürfnisse fokussiert. Dabei ist es wichtig, dass das Lehrerpersonal dem Therapeuten Rückmeldung über die Umsetzung der vorgeschlagenen Maßnahmen gibt, ob sie gut umzusetzen ist und ob sie den gegebenen Herausforderungen entspricht. Partnerschaftliche Zusammenarbeit ist hier der Schlüssel, um Lösungen für ein Kind zu finden, die den Bedürfnissen des Kindes entgegenkommen und auch in die jeweilige Klassengemeinschaft passen.

Einsatz:

Intensität, Schwerpunkt und Inhalt der schulbasierten Ergotherapie kann sich während schwieriger Phasen im Schulleben verändern. Während der Phasen, in denen sich ein Kind gut in einer Schule und Klasse eingelebt hat und die gemeinsam entwickelten Strategien, Anpassungen von Schulaktivitäten und Adaptationen der Schul-/Klassenumwelt gut funktionieren, ist es nicht unbedingt notwendig, dass ein Kind regelmäßig von einem Ergotherapeuten gesehen wird.

Aktuelle Informationen sind über die Infowand im Schulflur zu entnehmen.

Kontaktaufnahme über tina.bierstedt(at)wustrow.wendlandschulen.de